Andy Eisele

Afrika

Besteigung des Mount Meru (4568 m) im Dezember 2015

 

Die Besteigung des Mount Meru diente zur Akklimatisation für die Kilimanjaro Tour. Auch ohne anschließende Kili Besteigung ist der Berg eine Reise wert. Zu Beginn wandert man durch den Arusha NP mit vielen Wildtieren. Diese Fuß-Safari ist alleine schon tolles Erlebnis. Wo sonst kommt man einer Büffelherde ohne schützendes Auto so nahe. Auch hat man auf der gesamten Route einen fantastischen Blick auf den Kilimanjaro. Und einmal die Sonne hinter dem Kilimanjaro aufgehen zu sehen, ist ein Erlebnis, das lange in Erinnerung bleibt. Es wird in Hütten bernachtet. Die beiden Hütten sind sauber und gepflegt, nicht zu vergleichen mit den Kili Hütten. Allgemein ist die Tour nicht so überlaufen wie am Kilimanjaro.

Bilder Besteigung Mount Meru

 

Mount Meru
Mt. Meru
Tag 1: Ankunft in Moshi
Vom Flughafen ging es direkt mit dem Shuttle-Service zur Weru Weru Lodge am Rande von Moshi, die für die beiden Bergbesteigungen unsere Basis sein wir. Leider war der Standard der Lodge nur durchschnittlich. So hatten nicht alle Zimmer ein Moskitonetz und der Pool war so dreckig, dass wir ihn nicht benutzen konnten. Auch das Essen war nur durchschnittlich. Sonst ist die Anlage recht gepflegt und auch die meisten vom Service waren freundlich. Eine Dame vom Service hat sogar eine Zeit lang in Augsburg gewohnt.
Am Abend kamen dann unsere Bergführen und wir haben die morgige Tour auf den Mount Meru besprochen. Die Bergführer machten einen sehr kompetenten und freundlichen Eindruck, was sich auch in den nächsten Tagen bestätigen wird. Dann hieß es noch die Tasche und den Rucksack für die nächsten Tage zu packen. Der größte Teil des Gepäcks bleibt in der Lodge und wurde sicher aufbewahrt. Auch am Mount Meru trägt der Tourist nur einen kleinen Rucksack, der größte Teil des Gepäcks wird in den nächsten Tagen von Trägern den Berg hochgeschleppt.

Mirikamba Hütte
Mirikamba Hütte, Mt. Meru im Hintergrund
Tag 2: Trekkingbeginn zum Mount Meru; Momella Gate (1500 m) - Mirikamba Hütte (2514 m)
Morgens nach 9 Uhr wurden wir von unseren Bergführern an der Lodge mit einem Kleinbus abgeholt. Auf dem Weg zum Momella Gate, dem Beginn der Besteigung machten wir Halt an einem Supermarkt. Dort konnte man sich für den ersten Tag mit Getränken eindecken oder Snacks für die Besteigung einkaufen. Am Momella Gate musste unser Guide noch die Permits abholen und die Parkgebühr bezahlen, bis es um 13 Uhr dann endlich mit der Besteigung los ging. In Begleitung eines bewaffneten Rangers ging es erst durch eine weite Grasebenen mit vielen Wildtieren. So sahen wir eine Büffelherde, Giraffen und zahlreiche Affen. In der Ebene ist es ziemlich stickig und schwül, d.h. langsam gehen und viel trinken. Danach ging es durch den Bergregenwald. Mit seinen Farmen und Moos bewachsenen Bäumen sah er aus wie ein Märchenwald. Das heutige Tagesziel ist die Mirikamba Hütte, die wir nach gut 4 h erreichten. Die letzte halbe Stunde haben wir das Tempo etwas verschärft um noch rechtzeitig vor dem Gewitter auf der Hütte zu sein. Kaum an der Hütte angekommen ging auch schon ein ordentlicher Schauer nieder. Die Hütte hat 4-Bett Zimmer und ist sauber und gepflegt. Allerdings hat es in manchen Matrazen Flöhe. Die sanitären Einrichtungen sind hinter der Hütte und machten einen ordentlichen Eindruck. In großen Kunststofftanks wird das Regenwasser gesammelt, so dass auf der Hütte auch ausreichend Frischwasser vorhanden war. Das Gepäck wurde schon vorab von den Trägern nach oben geschleppt. Bald nach der Ankunft gab es auch schon Popcorn und Tee als Vorbereitung auf das reichliche Abendessen. Während der ganzen Tour war das Essen reichhaltig und gut und wurde von jedem von uns ohne Probleme vertragen.

Sattelhütte
Sattelhütte vom Little Mt. Meru
Tag 3: Mirikamba Hütte (2514 m) - Sattelhütte (3566 m) und Little Mount Meru (3801 m)
Frühaufsteher wurden heute belohnt. Um kurz nach 6 Uhr ging über dem Kilimanjaro die Sonne auf. Für dieses Schauspiel lohnte sich das frühe Aufstehen. Von einer Aussichtsplattform an der Mirikamba Hütte hat man einen tollen Blick den Kilimanjaro. Nach einem reichhaltigen Frühstück, mit Instantkaffe, Tee, Toastbrot, Bratwürsten, Obst und dem obligatorischen Porridge, ging es um kurz nach 8 Uhr weiter zur Sattelhütte (Saddle Hut, Aufstiegszeit 4 - 5 h). Anfangs wieder durch den Bergregenwald, der sich dann bald in eine Buschlandschaft verwandelte. Leider wurde die Vegetation um die Sattelhütte durch einen Buschbrand vernichtet. Daher läuft man die letzte Stunde durch eine kahle, verbrandte Landschaft. Auf dem Weg gibt es immer wieder Stellen, an denen man einen tollen Blick auf den Kilimanjaro hat. Im Vergleich zu gestern, ist der Weg deutlich steilen und es gibt einige Steilstufen mit endlosen Treppenstufen zu überwinden. Um kurz vor 1 Uhr haben wir dann die Sattelhütte erreicht. Die Guides reichten uns Obst und Tee zur Stärkung. Nach gut zwei Stunden Pause ging es zur besseren Akklimatisation auf den Little Mount Meru (3801 m). Der Weg ist in knapp 1 h zu schaffen. Von oben hat man einen schönen Blick auf die Sattelhütte und die Aufstiegsroute zum Mount Meru. Der Kilimanjaro war leider mit Wolken verhangen, daher konnte man diesen nicht sehen. Zurück auf der Hütte gab es dann ein reichliches Abendessen und danach richteten wir unsere Rucksäcke für den nächtlichen Aufstieg zum Mount Meru. Am Vorabend gaben wir unsere Wasserflaschen ab, damit sie die Guides füllen konnten.

Elafonisos
Socialist Peak des Mt. Meru
Tag 4: Besteigung Mount Meru (4568 m)
Nach einer kurzen Nacht und einem leichten Frühstück mit Obst und Porridge ging es dann mit Stirnlampe hinaus in die erstaunlich milde Nacht. Dennoch ist es wichtig warme Sachen im Rucksack zu haben, den auf dem Gipfel des Mount Meru war es eisig kalt und dazu ging noch ein unangenehmer Wind, der die Energiereserven zusätzlich aufzehrte. Zunächst ging es fast ein Stunde lang ziemlich eben auf einem breiten Weg bis zum Fuß des sogenannten Rhino-Points. Anschließend stiegen wir in endlosen Serpentinen bis zum Rhino Point (3801 m) hoch, dem ersten Zwischenziel. Hier gab es eine kurze Pause. Es folgte ein Abstieg über eine Kletterpassage, die mit Seilen gesichert war. Entlang des Kraterrandes geht es dann auf einem Wanderweg bis zum Gipfelaufbau. Es wehte ein eisiger Wind und ab 4000 m waren die Steine mit Rauhreif überzogen. Die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel waren wieder Klettergelände. Von weitem konnte man schon die tansanische Flagge sehen, die den Gipfel markiert. Von oben hat man einen herrlichen Blick auf den Kilimanjaro. Nun folgte ein schneller Abstieg. Während des Abstiegs bot sich ein toller Blick auf den Aschekegel des Mount Meru. Anstrenged wurde es nochmals beim Gegenanstieg auf den Rhino Point. Dort gab es auch einige Kletterstellen zu bewältigen. An der Hütte angekommen erwartete uns schon das Mittagessen, das unser Koch für uns bereitet hatte. Mittags war dann erstmal Siesta angesagt. Die Nacht über blieben wir auf der Sattelhütte und sind erst am nächsten Tag abgestiegen.

Elafonisos
Büffelherde in der Ebene, Arusha NP
Tag 5: Sattel Hütte (3566 m) - Mormella Gate (1500 m)
Ein ziemlich langer Abstieg stand heute bevor. Wegen des langen Abstiegs haben wir die kurze nördliche Route genommen. Wir genügend Zeit die Tier und Pflanzenwelt des Bergregenwaldes zu bewundern. Unser Guide, Daniel zeigte uns die verschiedenen Vögel und Pflanzen, die es auf dem Weg gab. In der Ebene kamen wir nahe an einer Büffelherde vorbei. Dies war beeindruckend und wir konnten viele schöne Fotos schießen. Am Momella Gate wurden wir von unserem Koch mit einem reichlichen Mittagsmahl empfangen. Nach der Trinkgeldzeremonie und der Überreichung der Urkungen fuhren wir zurück zur Weru Weru Lodge. Die Gedanken waren schon beim nächsten Ziel. Der Besteigung des Kilimanjaro, die am nächsten Tag begann.